Gezielte Zerstörung spezifischer RNA-Gruppen hemmt Zellwachstum

Forschende aus dem Inselspital, Universitätsspital und der Universität Bern haben einen völlig neuen Ansatz in der Krebstherapie entdeckt. Sie fanden RNA-Gruppen, deren gezielte Zerstörung das Wachstum von kleinzelligem Lungenkrebs bremsen lässt.

Die sogenannten langen nicht-kodierende RNAs, sind ein weitgehend unbekanntes Terrain des menschlichen Genoms, dessen biologische Funktion sich auch mit modernen Verfahren nicht exakt untersuchen lässt. Das von den Forschenden neu entwickelte Screening System kristallisierte von 800 untersuchten lncRNAs deren 80 heraus, die mit hoher Wahrscheinlichkeit für das Wachstum von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs von Bedeutung sind. Durch die gezielte Zerstörung der ausgewählten lncRNAs lässt sich die Krebszellteilung in der Zellkultur verhindern. Die Forschenden wollen nun weitere vorklinischen Studien durchführen und sind überzeugt, dass die Behandlungsmethode auch auf andere Krebsarten angewendet werden kann.

Repräsentatives Mikroskopiebild von dreidimensionalen Organoiden, welche aus Lungenkrebsgewebe von Patienten gezüchtet wurde. © UniBE / NCCR RNA & Disease